Bevölkerungsbefragung

Packung Basler Mässmoggen

Mehr als 90% der Bevölkerung leben gern im Kanton Basel-Stadt. Am zufriedensten sind die Einwohnerinnen und Einwohner mit dem öffentlichen Verkehr und den Einkaufsmöglichkeiten. Das Wohnungsangebot erhält eher kritische Wertungen. Die grösste Herausforderung sehen die Befragten in der Verkehrssituation, den grössten Pluspunkt im Kulturangebot. Das sind Ergebnisse der siebten kantonalen Bevölkerungsbefragung 2023.

67% der baselstädtischen Bevölkerung leben sehr gern im Kanton

67% der baselstädtischen Bevölkerung leben sehr gern und weitere 26% eher gern im Kanton Basel-Stadt. 4% wohnen nach eigenen Angaben eher ungern im Kanton. Ganz ungern lebt 1% der Bevölkerung hier. Im Vergleich zu 2019 hat der Anteil der Bevölkerung, der sehr gern im Kanton Basel-Stadt wohnt, um 6 Prozentpunkte abgenommen (2019: 73%; 2023: 67%).

Gute Noten bei der Lebensqualität

Im Durchschnitt wird der Lebensqualität im Stadtkanton eine Note von 7,8 auf der Skala von 1 «Gar nicht gut» bis 10 «Sehr gut» vergeben. Die Lebensqualität wird damit vergleichbar hoch bewertet wie in den Jahren davor.

Sauberkeit und Luftqualität sind wichtig

In einem ersten Schritt waren die befragten Personen eingeladen, die Relevanz von 24 Aspekten der Lebensqualität an ihrem Wohnort einzuschätzen. In einem zweiten Schritt konnten die Befragten den Grad ihrer Zufriedenheit mit jedem dieser Aspekte angeben.

Am häufigsten als sehr oder eher wichtig bewertet die Bevölkerung die Sauberkeit, die öffentliche Sicherheit, die Luftqualität, die Abfallbeseitigung, die Einkaufsmöglichkeiten am Wohnort sowie die Gesundheitsversorgung. Sehr wichtig sind vor allem das Angebot des öffentlichen Verkehrs, die öffentliche Sicherheit, die Luftqualität sowie die Grünanlagen und Parks.

Über 80% sind zufrieden mit dem öffentlichen Verkehr

Von den am häufigsten als wichtig bewerteten Infrastrukturen ist die Bevölkerung in Basel-Stadt vor allem mit den Einkaufsmöglichkeiten am Wohnort, der Abfallbeseitigung, der Gesundheitsversorgung sowie den Grünanlagen und Parks zufrieden. Zusammen mit dem am häufigsten als «Sehr wichtig» bewerteten öffentlichen Verkehr erreichen diese Aspekte Zufriedenheitswerte von über 80%. Sauberkeit, öffentliche Sicherheit und Luftqualität fallen unter diesen Wert. Weniger hohe Zufriedenheitsraten entfallen auf die Lärmsituation, das Wohnungsangebot und die Angebote für Jugendliche.

Kulturelles Angebot wird geschätzt

Auf die offene Frage, was im Kanton Basel-Stadt besonderes gefällt, wird das Kultur- und Freizeitangebot am häufigsten genannt. Bereits bei den früheren Bevölkerungsbefragungen stand dieser positive Aspekt an erster Stelle. Sehr geschätzt werden auch die kurzen Wege im Stadtkanton, seine Lage im Dreiländereck und die Anbindung an den öffentlichen Verkehr.

Verkehrssituation ist weiterhin eine Herausforderung

Auf die offen gestellte Frage nach den grössten Herausforderungen werden wie bereits vor vier Jahren Verkehr und öffentliche Sicherheit genannt. Befragte beklagen etwa zu starken Autoverkehr und eine fehlende räumliche Trennung von Velo- und Fussverkehr. Bei der Sicherheit wird z. B. auf den Eindruck steigender Kriminalität hingewiesen. Auf Platz drei der grössten Probleme liegen die vielen Baustellen.

Rund 60% kennen das Steuerportal «eSteuern.BS»

Von den digitalen kantonalen Dienstleistungen ist die Möglichkeit, die Steuererklärung online einzureichen, am bekanntesten: Rund 60% kennen das Steuerportal «eSteuern.BS». 42% haben dieses bereits mindestens einmal genutzt. An zweiter Stelle der genutzten Online-Dienstleistungen steht das eKonto, gefolgt vom Online-Schalter der Motorfahrzeugkontrolle (MFK), den Kartendiensten MapBS und Geoportal BS sowie der Dräggwägg-App.

Abfall trennen für Umweltschutz

Auf die Frage nach dem persönlichen Engagement für den Klima- und Umweltschutz, wurde die Abfalltrennung von 69% der Teilnehmenden und damit am häufigsten genannt. Die Befragten hatten die Gelegenheit, aus einer Liste von zwölf Verhaltensweisen alles Zutreffende auszuwählen. An zweiter Stelle folgt die Nutzung von ÖV oder Velo, die von 67% der Befragten genannt wird. 65% vermeiden nach Möglichkeit Foodwaste. Lediglich 2% geben an, nichts Konkretes für den Klima- und Umweltschutz zu tun.

Zum ersten Mal wurde die Frage gestellt, ob der Regierungsrat genug für den Klimaschutz tue: 19% schätzen dessen Beitrag als genau richtig ein. Rund 30% sind der Meinung, die Regierung engagiere sich zu wenig für den Klimaschutz; 8% finden die getroffenen Massnahmen übertrieben.

Mehr als 2 000 Personen haben an der Befragung 2023 teilgenommen

Die siebte kantonale Bevölkerungsbefragung fand von Februar bis April 2023 statt. Bis 2015 wurde die Befragung jeweils telefonisch durchgeführt. Aufgrund der zunehmend schwierigen telefonischen Erreichbarkeit erfolgte 2019 die Umstellung auf einen Methodenmix aus schriftlicher und Online-Befragung. Die 7 000 zufällig ausgewählten Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons Basel-Stadt konnten selbst entscheiden, ob sie den Fragebogen online oder schriftlich ausfüllen. Insgesamt nahmen 2 054 Personen an der Befragung teil, was einem Rücklauf von 29% entspricht.

Welchen Zweck haben Bevölkerungsbefragungen?

Verwaltung und Politik verfügen mit der Bevölkerungsbefragung über ein effektives Instrument, um die Wirkung staatlichen Handelns zu beurteilen.

Die Antworten der Bevölkerung ermöglichen sowohl aktuelle Momentbetrachtungen festzuhalten als auch Entwicklungstrends abzulesen, indem die Ergebnisse der verschiedenen Befragungsjahre verglichen werden. Ebenso liefern sie eine gute Basis, um politische Massnahmen zu überprüfen.