Kantonale Bevölkerungsszenarien Basel-Stadt 2019

Das in den letzten Jahren beobachtete Bevölkerungswachstum im Kanton Basel-Stadt setzt sich gemäss dem aktuellen Mittleren Bevölkerungsszenario in den nächsten Jahren fort. Dabei wird für das Jahr 2040 mit rund 221'000 Einwohnern gerechnet. Der grösste Anstieg der Bevölkerungszahl wird aufgrund der hohen Bautätigkeit in Kleinbasel erwartet.

Im Rahmen der kantonalen Bevölkerungsszenarien wurden drei Szenarien gerechnet, die einen plausiblen Bereich der möglichen zukünftigen Bevölkerungsentwicklung abdecken. Die zugrundeliegenden Hypothesen werden jeweils mit Fachleuten aus allen sieben Departementen des Kantons Basel-Stadt erarbeitet. Das Mittlere Szenario stellt dabei das Referenzszenario dar, welches für Planungen im Stadtkanton aus heutiger Sicht am geeignetsten erscheint.

Die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Basel-Stadt: Mittleres Szenario

Gemäss dem Mittleren Szenario wird der Kanton Basel-Stadt in den nächsten 21 Jahren stetig an Einwohnern gewinnen. Bis ins Jahr 2040 beträgt die Bevölkerungszunahme 10% oder 21 000 Einwohner. Dieser Entwicklung liegt die Annahme zugrunde, dass Basel-Stadt als Wohn- und Arbeitskanton weiterhin attraktiv bleibt und somit eine entsprechende Nachfrage nach Wohnraum besteht, und durch den Bau neuer Wohnungen auch angeboten wird. Die Bautätigkeit ist vor allem im Wahlkreis Kleinbasel erheblich. Mit rund 11 000 zusätzlichen Einwohnern zieht das Kleinbasel mehr als die Hälfte der zusätzlichen Bevölkerung bis 2040 an. Die Bevölkerung von Grossbasel-Ost und Grossbasel-West wächst im Mittleren Szenario um rund 10% bzw. 4% bis 2040. In Riehen und Bettingen wird kumuliert mit einem Wachstum der Bevölkerung von rund 9% gerechnet.

Der Anstieg der Wohnbevölkerung im Kanton Basel-Stadt fällt dabei nicht für alle Altersgruppen gleich aus: Die Zahl der Personen von 65 und mehr Jahren steigt von heute rund 39 000 auf 46 000 (+19%). Die darin enthaltene Zahl der Personen von 80 und mehr Jahren erhöht sich von heute rund 13 000 auf 18 000 (+33%). Auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahre steigt bis 2040: Es wir von zunehmenden Geburtenziffern ausgegangen, die zu einem Anstieg von heute 34 000 auf 39 000 Kinder und Jugendliche führen (+16%). Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren steigt vergleichsweise moderat an, von heute 128 000 auf 136 000 im Jahr 2040 (+7%).

Damit erhöht sich der Altersquotient, also das Verhältnis der Personen im Alter von 65 und mehr Jahren zu jenen im erwerbsfähigen Alter, von 30% im Jahr 2018 auf 34% im Jahr 2040. Der Jugendquotient erhöht sich ebenfalls, wenn auch relativ geringfügig von heute 27% auf 29% Ende 2040. Der Jugendquotient berechnet sich als Verhältnis der 0- bis 19-jährigen Personen an der Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren.

Alternativszenarien: Bevölkerungsentwicklung wird von Bautätigkeit und Zuwanderung geprägt

Die Bautätigkeit und die Höhe des internationalen Wanderungssaldos sind wichtige Determinanten der Ergebnisse der alternativen Szenarien. Im Tiefen Szenario wird mit einer geringen Wohnbautätigkeit und einer abnehmenden Zuwanderung auf das Niveau vor dem Inkrafttreten der Personenfreizügigkeit gerechnet. Entsprechend sinkt die Bevölkerung in diesem Szenario bis 2040 auf rund 191 000 Personen – ein Minus von etwa 5% im Vergleich zu 2018. Im Hohen Szenario wird hingegen mit einem hohen internationalen Wanderungssaldo gerechnet, der vor allem zu Beginn der Prognoseperiode über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre zu liegen kommt. Verbunden damit ist die Annahme einer intensiven Bautätigkeit. Dies führt im Hohen Szenario bis 2040 zu einem substantiellen Bevölkerungswachstum von 27% oder 55 000 Personen auf rund 255 000 Personen. Der grösste Anteil der Bevölkerungszunahme würde auch hier von Kleinbasel getragen, das im Jahr 2040 gemäss hohem Szenario 28 000 zusätzliche Personen beheimaten und zum bevölkerungsstärksten Wahlkreis des Kantons würde.

Die Bevölkerungsszenarien Basel-Stadt werden jährlich aktualisiert. Aufgrund des relativ hohen Bevölkerungszuwachses im Jahr 2018 und der Erhöhung der Hypothese zu künftigen Arealentwicklungen liegen die Zielwerte für die Gesamtbevölkerung 2040 in allen drei Szenarien über denjenigen der letztjährigen Bevölkerungsszenarien.

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