Daten-Dialog 04

Plattform für einen offenen Dialog rund um Daten

Die vierte Austragung des Daten-Dialogs vom 27. April 2023 widmete sich dem Thema «Daten (be)greifbar machen - der Weg zu einer datenkompetenten Gesellschaft»

Mit der Veranstaltungsreihe «Daten-Dialog» bieten wir eine Plattform für einen regelmässigen Austausch zu Themen mit Datenbezug, der allen offensteht.

27. April 2023 im Rückblick

Programm und Format

Nach einer Einführung in das Thema durch Prof. Dr. Diego Kuonen, Statistiker und Datenwissenschaftler, folgte eine moderierte Podiums- und Publikumsdiskussion. Auf dem Podium und mit dem Publikum diskutierten:

  • Nikki Böhler, Digitalunternehmerin
  • Prof. Dr. Vera Husfeldt, Leiterin Bildungsinformatik FH Graubünden
  • Ulrich Maier, Leiter Mittelschulen und Berufsbildung, Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt
  • Markus Reinelt, Head Early Talents Switzerland, Novartis Pharma AG
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Nikki Böhler

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Vera Husfeldt

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Diego Kuonen

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Ulrich Maier

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Markus Reinelt

Einführung ins Thema

«Wie und warum wir Datenkompetenz in einer inklusiven Gesellschaft verbessern müss(t)en»

Prof. Dr. Diego Kuonen, Statistiker und Datenwissenschaftler - Statoo Consulting und Universität Genf

Präsentation-Diego-Kuonen

 

Video

Die vierte Austragung des Daten-Dialogs ist auf Video abrufbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=KQczNQy4PdE

Bild-Impressionen

© Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt Zoom

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Unsere Erkenntnisse aus dem Anlass

Was bedeutet Daten-Kompetenz? Warum braucht es sie?

  • Daten-Kompetenz bedeutet, ein umfassendes Verständnis für Daten zu entwickeln.
  • Daten-Kompetenz oder data literacy ist die Fähigkeit, mit Daten und daraus gewonnenen Erkenntnissen kritisch umzugehen.
  • Daten-Kompetenz befähigt Menschen, reale Probleme durch die Nutzung, Analyse und Interpretation von Daten besser zu verstehen
  • Daten-Kompetenz ist eine Grundanforderung für eine informierte und mündige Gesellschaft.
  • Daten-Kompetenz gehört zum ABC des digitalen Zeitalters. Sie ist – wie Lesen und Schreiben – unverzichtbar, heute und noch stärker in Zukunft.
  • Die folgenden vier Fragen stehen im Zentrum von Daten-Kompetenz:
    • Was will ich mit Daten machen? -> Anwendungsbezogene Perspektive
    • Was kann ich mit Daten machen? -> Anwendungsbezogene Perspektive
    • Was darf ich mit Daten machen? -> Technisch-methodische und rechtliche Perspektive
    • Was soll ich mit Daten machen? -> Gesellschaftlich-kulturelle Perspektive

Besteht ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Bedeutung von Daten? Wo stehen wir aktuell in der Schweiz (im Vergleich)?

  • Wir sind alle sowohl Datenproduzenten (oft unbewusst) als auch Datenkonsumenten. Unser Leben wird durch immer mehr Daten mitbestimmt, mitgesteuert, geprägt.
  • Daten sind schon längst gesellschaftsrelevant. Der korrekte Umgang mit ihnen ist entscheidend und darf nicht nur Spezialistinnen und Spezialisten überlassen werden.
  • Aktuell fehlt das Bewusstsein für die Bedeutung des Themas meist noch, vor allem auch in der Politik. Insbesondere die gesellschaftliche Dimension des Themas wird noch zu wenig erkannt.
  • Die Daten-Kompetenz in der Gesellschaft ist in der Breite noch ungenügend. Deshalb muss sie gezielt gefördert werden.
  • Skandinavische Länder, die baltischen Staaten, Deutschland u.w. sind uns etwas voraus; von ihnen können wir lernen.

Wie gelingt es uns, die «Sprache der Daten» als Teil der Allgemeinbildung zu etablieren? Was braucht es in dieser Hinsicht noch in der Schweiz?

  • Um die Lücke zwischen der technologischen Entwicklung und der Daten-Kompetenz zu schliessen, muss jetzt gehandelt werden.
  • Daten-Kompetenz muss Bestandteil der Allgemeinbildung und des lebenslangen Lernens werden.
  • Der kompetente Umgang mit Daten soll daher ab Kindergartenebene gefördert werden, damit sich die nächsten Generationen aufgeklärt und souverän in der Datenwelt bewegen können.
  • Es braucht die digitale Teilhabe für alle Generationen. Daten-Kompetenz muss für alle zugänglich sein und daher in der Breite vermittelt werden. Alle sollen befähigt werden, die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen.
  • Die Politik muss die nötigen Rahmenbedingungen schaffen (Finanzierung, Daten-Kompetenz-Methodik und -Konzepte zur Verfügung stellen, etc.) 
  • Parallel dazu braucht es Initiativen der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft, das Ausprobieren in unterschiedlichen Kontexten, in «Datenlaboren» und dann vor allem den Wissens-Austausch darüber, was sich bewährt hat und was eben nicht.
  • Daten-Kompetenz kann nicht delegiert werden: Um zu einer datenkompetenten Gesellschaft zu kommen, braucht es einen gemeinsamen, gesamtgesellschaftlichen Effort.
  • Das Thema Daten-Kompetenz muss horizontal, interdisziplinär, ganzheitlich, berufs- und fächerübergreifend angegangen werden.
  • Das Gute daran, wir starten nicht bei null: Wir können uns auf Erfahrungen anderer Länder stützen.
  • Es braucht eine neue Unbefangenheit, einen unverkrampften und vor allem aktiven Umgang mit dem Thema «Daten».
  • Die Möglichkeiten und Chancen, welche die Daten der Gesellschaft bieten, sollen ins Bewusstsein gerückt werden. Anhand von Praxisbeispielen kann den Menschen die Angst vor der Datennutzung genommen werden. Ebenso, wenn Zusammenhänge zur Datenwelt geschaffen werden, die an den Bedürfnissen und Fragen der Menschen orientiert sind.
  • Die Gesellschaft muss aktiv an die Chancen/Möglichkeiten der Digitalisierung herangehen und aktiv an Fragen/an den Spielregeln der Datennutzung partizipieren. Beispielsweise über die Definition gemeinsamer Werte der Datennutzung.
  • Daten sind ein starkes Werkzeug für die Gesellschaft, wenn sie verantwortlich, souverän und sinnvoll genutzt werden.

Wie steht es um die Vernetzung der verschiedenen Akteure? Und, was ist deren Beitrag zur Etablierung einer Datenkultur?

  • Die verschiedenen Akteure (Politik, Medien, Wissenschaft, Behörden, zivilgesellschaftliche Organisationen etc.) sind noch viel zu wenig vernetzt.
  • Es braucht mehr Vernetzung, Kooperation und eine verbesserte Zusammenarbeit der unterschiedlichen, dezentral organisierten Akteure, Aktivitäten und Initiativen.
  • Es braucht mehr Sichtbarkeit von Netzwerken, Initiativen und Angeboten.
  • Politik, Medien, Behörden, Bildungsinstitutionen, Wissenschaft, Privatwirtschaft, letztlich jede/r Einzelne sind gefordert, die Verantwortung zur Etablierung einer Datenkultur zu übernehmen.
  • Gemeinsam Datenbrachen identifizieren und Dateninnovationslücken schliessen.

Perspektiven für die Schweiz

  • Ende 2023 soll eine «Data Literacy Charta Schweiz» von den Akademien der Wissenschaften Schweiz und der Initiative «Data Literacy - Schweiz» veröffentlicht werden. Sie dient als Rahmenwerk, gibt Orientierung, ist Grundlage für gemeinsames Handeln: Darin wird u.a. eine Arbeitsdefinition von Daten-Kompetenz enthalten sein, ebenso wie ein Auftrag an die Politik.

Praktische Tipps für den Alltag

  • Daten-Kompetenz lernt man durch kindliche Fragen. Nachfolgend zwei anwendungsbezogene Tipps für den Alltag, die helfen sollen, Informationen bzw. Aussagen kritisch zu prüfen:
    • W.W.W.-Check:
      • Was? sagt mein Bauchgefühl?
      • Warum? Welche Fakten? Welcher Kontext?
      • Wer? Vorher stammt die Information? Welche Quelle?
    • 1. April-Check:
      • Jeden Tag als 1. April betrachten und Informationen kritisch hinterfragen.