Positiver Saldo dank Zuwanderung aus dem Ausland

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Im Jahr 2022 weist der Kanton Basel-Stadt eine positive Wanderungsbilanz von 2'718 Personen aus. Sie ist auf die Zuwanderung aus dem Ausland zurückzuführen. Deutschland und die Ukraine sind die wichtigsten Zuzugsländer.

2022 beträgt der Zuzugsüberschuss 2'718 Personen

Die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung fällt im Jahr 2022 mit 2'718 positiv aus. 15'797 Personen liessen sich neu im Kanton Basel-Stadt nieder, 13'079 zogen aus dem Kanton weg.

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Der positive Wanderungssaldo kommt aufgrund von Zuzügen ausländischer Staatsangehöriger aus dem Ausland zustande (+5'446). Gegenüber den Schweizer Gemeinden ausserhalb des Kantons Basel-Stadt gab es Wanderungsverluste, dies gilt sowohl für Schweizer (-759) als auch für ausländische Staatsangehörige (-936).

Grösster Zuzugsüberschuss seit 10 Jahren

Der Wanderungssaldo des Jahres 2022 ist der höchste der letzten zehn Jahre. Er ist massgeblich auf den Zuzug von Personen aus der Ukraine zurückzuführen. Bei der überwiegenden Mehrheit dieser Personen handelt es sich um Schutzsuchende mit Status S.  

Auch ohne die Zugezogenen aus der Ukraine hätte der Wanderungssaldo 2022 leicht über dem Mittel der Jahre 2013 bis 2022 gelegen. Einzig im Jahr 2021 fiel der Wanderungssaldo mit -1'000 Personen negativ aus.

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Wer Basel Richtung Schweiz verlässt, bleibt häufig in der Region

Rund 5’900 Personen zogen im Jahr 2022 aus der Schweiz in den Kanton Basel-Stadt. Davon hatten 47% zuvor in der Nordwestschweiz gelebt. Umgekehrt verlegten rund 7'600 Personen ihren Wohnsitz aus Basel-Stadt in eine Schweizer Gemeinde ausserhalb des Kantons. 61% zogen in die Nordwestschweiz (Kanton Basel-Landschaft, Solothurner Bezirke Thierstein und Dorneck sowie Aargauer Bezirke Rheinfelden und Laufenburg).

Der Wanderungssaldo gegenüber der Nordwestschweiz fällt mit -1'831 Personen deutlich negativ aus, jener gegenüber der übrigen Schweiz mit +136 Personen leicht positiv. Im Vergleich zum Vorjahr fällt der Wanderungsverlust gegenüber der Nordwestschweiz kleiner aus. 2021 war das stärkste Minus der letzten zehn Jahr beobachtet worden.

Die Wanderungsbilanz gegenüber den direkt an Basel-Stadt grenzenden Schweizer Gemeinden Allschwil, Binningen, Birsfelden, Bottmingen, Münchenstein, Muttenz und Reinach bewegt sich 2022 auf einem ähnlichen Niveau wie 2021 und bleibt mit -724 (2021: -845) negativ.

Zuzüge aus dem Ausland überwiegen

38% der Neuzugezogenen des Jahres 2022 kamen aus der Schweiz, 62% aus dem Ausland. Im Wohnviertel Gundeldingen war der Anteil der Neuzugezogenen aus der Schweiz (49%) am höchsten. In den Wohnvierteln Breite und Altstadt Kleinbasel sowie in Bettingen lag der Anteil der zugezogenen Personen, die bereits zuvor in der Schweiz gelebt hatten, ebenfalls deutlich über dem kantonalen Durchschnitt. Besonders viele Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger aus dem Ausland gab es in den Wohnvierteln Vorstädte, Rosental und Kleinhüningen.

Am meisten Zuziehende pro 100 Einwohner weisen die Wohnviertel Altstadt Grossbasel, Vorstädte und Rosental auf, am wenigsten die Wohnviertel Bruderholz und Hirzbrunnen sowie die Gemeinde Riehen.

Deutschland und Ukraine wichtigste ausländische Zuzugsländer

Im Jahr 2022 zogen rund 9'700 Personen aus dem Ausland in den Kanton Basel-Stadt. Die grösste Gruppe kam mit 2'252 Personen aus Deutschland. Deutschland ist bereits seit 1996 das bedeutendste ausländische Zuzugsland. An zweiter Stelle steht neu die Ukraine mit 1'751 Personen. In die Ukraine ausgewandert sind lediglich 115 Personen. In den Jahren 2013 bis 2021 lag die Zuwanderung aus der Ukraine jeweils bei 15 bis 30 Personen.

Auf den Plätzen drei bis fünf der wichtigsten ausländischen Zuzugsländer folgen Italien (527 Personen), Spanien (475 Personen) und Frankreich (434 Personen). Italien und Frankreich gehören seit 2014 stets zu den Top fünf Zuzugsländern, Spanien war zwischen 2013 und 2022 viermal in den Top fünf.
  

In welche Gemeinden und Wohnviertel ziehen Neuzugezogene aus dem Ausland?

Betrachtet man die fünf wichtigsten ausländischen Zuzugsländer, zeigen sich nochmals Unterschiede: 23% aller aus dem Ausland Zugezogenen kamen 2022 aus Deutschland. Besonders hoch war ihr Anteil wie schon in den Vorjahren in Bettingen (72%) und Riehen (41%). Personen aus der Ukraine hingegen zogen 2022 überproportional häufig in die Wohnviertel Bruderholz und Bachletten.

Neuzuzüger aus Italien liessen sich besonders oft in den Wohnvierteln Clara und Klybeck nieder, Neuzugezogene aus Spanien in den Wohnvierteln Clara und Rosental. Der Anteil der Personen aus Frankreich wiederum war in den Wohnvierteln Iselin und Kleinhüningen überdurchschnittlich hoch.

Weiterführende Informationen

  • Entdecken Sie mit der interaktiven Web-Applikation auf eigene Faust, wie sich die Wanderungsbewegungen auf die Wohnviertel und Gemeinden des Kantons auswirken.
  • Im kantonalen Datenportal stehen Ihnen Einzeldaten der Wanderungsbewegungen (Zuzug, Wegzug, Umzug) ab dem Jahr 1985 zur Verfügung, wenn Sie eigene Berechnungen machen wollen.
  • Sie interessieren sich für die Motive hinter einem Zuzug oder Wegzug? Antworten dazu finden Sie in der Wanderungsbefragung.

Die Ergebnisse dieses Artikels beruhen auf Auswertungen aus dem kantonalen Einwohnerregister. Sie beziehen sich auf die Anzahl Ereignisse, nicht auf die Anzahl Personen. Beispiel: Zieht eine Person innerhalb eines Jahres zweimal um, wird sie in der Statistik mit zwei Ereignissen verbucht.