Energieverbrauch in Basel-Stadt

Im Jahr 2018 wurden in Basel-Stadt 4 645 Gigawattstunden (GWh) Bruttoenergie eingesetzt. Dies waren 6% weniger als 2016 und 19% weniger als noch 2010.

Was geschieht mit der Bruttoenergie?

Ein Teil der Bruttoenergie wird in Kraftwerken zu Wärme und Strom umgewandelt. In Basel-Stadt sind dies unter anderem:

  • Die Kehrichtverwertungsanlage, die aus Abfall hauptsächlich Wärme gewinnt.
  • Verschiedene kleinere und grössere Wärmeverbünde, welche aus Erdgas, Holz und anderen Energieträgern Wärme und Strom erzeugen.

Diese Energie aus der Umwandlungsstufe gelangt zusammen mit einem Teil der Bruttoenergie zu den Endverbrauchern, das heisst in die Haushalte und in den Bereich Nichtwohnen (Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen). Zudem wird ein Teil der Endenergie vom Verkehr genutzt. Ein kleiner Teil wird als Verlust bilanziert.

Wie hat sich der Endenergieverbauch entwickelt?

Der Endenergieverbrauch 2018 beläuft sich auf insgesamt 4 273 GWh, was einem Rückgang um 9% gegenüber 2016 und um 26% gegenüber 2010 entspricht. Diese Entwicklung wurde durch den Umstand begünstigt, dass das Jahr 2018 wärmer war als 2016 und insbesondere deutlich wärmer als 2010. Das bedeutet, dass 2018 weniger geheizt werden musste, was einen Teil des Rückgangs erklärt.

Eine weitere Ursache für den rückläufigen Energieverbrauch sind bauliche Massnahmen im Energiebereich wie wärmetechnische Sanierungen der Gebäudehülle, oder die Substituierung von Heizsystemen und damit deren Energieträger.

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Seit 2017 ist in Basel-Stadt zudem ein revidiertes Energiegesetz in Kraft. Dieses sieht unter anderem die Pflicht zur (erneuerbaren) Eigenstromerzeugung bei Neubauten vor und beim Heizungsersatz den Umstieg auf ein erneuerbares System (Wärmepumpe, Fernwärme etc.), sofern technisch und ohne Mehrkosten realisierbar.

Verbrauch fossiler Brennstoffe rückläufig

Insgesamt hat sich der Bruttoverbrauch von Heizöl 2018 gegenüber 2010 mit einem Rückgang um gut 50% halbiert, und auch der Erdgasverbrauch verringerte sich in diesem Zeitraum um über 30%.

Der Anteil der fossilen Brennstoffe am Bruttoverbrauch ging damit insgesamt von knapp 51% im Jahr 2010 auf knapp 44% im Jahr 2018 zurück. Nicht berücksichtigt in dieser Betrachtung sind fossile Treibstoffe (Verkehr) sowie eine geringe Menge importierter Fernwärme.

Wie entwickeln sich die erneuerbaren Energien?

Während der Anteil der fossilen Brennstoffe am Bruttoverbrauch rückläufig ist, nimmt demgegenüber der Anteil der erneuerbaren Energien zu. Hierzu zählen:

  • Wasserkraft
  • Holz
  • Biogas
  • Umweltwärme (Wärmepumpen und Geothermie)
  • Sonnenenergie (thermische Solarenergie und Fotovoltaik)
  • Kehricht (50% der Gesamtmenge wird als erneuerbar angerechnet)
  • Klärschlamm (zu 100% angerechnet)
  • importierte Elektrizität, welche zu 100% aus erneuerbaren Quellen stammt (hauptsächlich Wasserkraftwerke in den Schweizer Alpen).

2010 betrug der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Bruttoverbrauch knapp 35%, in der Folge stieg deren Anteil dann stetig auf fast 40% im Jahr 2018. Wie bereits 2010 sind auch 2018 vor allem die importierte Elektrizität (49%), Kehricht und Klärschlamm (21%), Wasserkraft (14%) und Holz (11%) am bedeutendsten.

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Die gewonnene Energie aus Biogas, Umweltwärme sowie Sonne hat in den vergangenen Jahren allerdings deutlich zugenommen von knapp 33 Gigawattstunden 2010 auf gut 113 Gigawattstunden 2018. Ihr Anteil an der Gesamtmenge der erneuerbaren Energieträger stieg damit von 2% auf fast 6%.

Weiterführende Informationen

Seit 2010 wird die kantonale Energiestatistik im Zweijahresrhythmus durch das Statistische Amt durchgeführt. Sie bildet die Grundlage der Regierung für die regelmässige Berichterstattung über den Energiehaushalt gemäss kantonaler Energiegesetzgebung. Sie weist die in den Kanton importierte, die in Basel-Stadt erzeugte sowie die von den Konsumenten verbrauchte Energie nach Energieträger aus.

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