Befragte zum Thema Dreiland

Landmarke zur symbolischen Markierung des Grenz-Schnittpunktes der drei Länder Deutschland, Frankreich und Schweiz

2'108 Personen haben an der 6. Bevölkerungsbefragung teilgenommen. Zum dritten Mal konnten sie sich dabei zu Fragen rund um das Dreiland äussern. Insgesamt hat die Mobilität im Dreiland zugenommen. Häufigster Anlass ist das Einkaufen.

Zum Einkaufen ins Rheincenter nach Weil, einen Ausflug in die Petite Camargue, Skifahren im Schwarzwald, ins Dreiländermuseum nach Lörrach, ins Kino oder zur Physiotherapie: Das sind alles Gründe aus der aktuellen Bevölkerungsbefragung für einen Abstecher ins grenznahe Ausland.

Anfang 2019 wurden 7‘000 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Basel-Stadt im Alter von mindestens 18 Jahren angeschrieben. Teilgenommen haben 2‘108. Erstmals wurde die Befragung mit einem schriftlichen Fragebogen durchgeführt, zuvor wurde telefonisch befragt. In den Befragungen von 2005, 2011 und 2019 konnten sich die Teilnehmer zu einem Fragekomplex zum Thema Dreiland äussern.

Anhaltend hohe Mobilität im Dreiland

Die Ergebnisse der Befragungen zeigen eine grosse Mobilität im Dreiland:

  • Jeweils über 90% der Befragten geben an, mindestens einmal im vergangenen Jahr im grenznahen Ausland gewesen zu sein.
  • Über die Hälfte der Befragten war mehr als zehnmal pro Jahr dort unterwegs.
  • Zwischen den Jahren 2005, 2011 und 2019 zeigen sich dabei keine nennenswerten Veränderungen.

Mehr als 80% waren im vergangenen Jahr im grenznahen Ausland zum Einkaufen

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Gegenüber den Vorjahren sind die angegebenen Gründe für den Besuch des grenznahen Auslands im Jahr 2019 diverser geworden.

Am häufigsten nutzten die Befragten die Grenznähe allerdings in allen Befragungsjahren zum Einkaufen, 2019 waren es über 80%.

  • Als Hauptgrund für den Weg über die Grenze zum Einkaufen wurde in erster Linie der Preis genannt.
  • Ein spezielles Angebot, das es in Basel nicht gibt, war für knapp die Hälfte ausschlaggebend, die Angebotsvielfalt für gut ein Drittel.
  • Gut ein Fünftel erwähnt die Parkplätze.
  • Die Qualität wird an achter Stelle genannt. Sie war für 14% der Befragten der entscheidende Grund.

Fürs Essengehen, Dienstleistungen und Sport immer häufiger über die Grenze

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Stark an Beliebtheit gewonnen hat - insbesondere in den letzten Jahren - zum Essen über die Grenze zu gehen: 2005 gaben dies 13% an, 2011 waren es 32% und 2019 74%.

Ebenfalls deutlich öfter profitieren die Befragten von Dienstleistungen wie z.B. Zahnarzt- oder Coiffeurbesuch im grenznahen Ausland: 2011 nutzten 3% entsprechende Angebote, 2019 waren es 25%. 2005 wurde dieser Aspekt noch nicht abgefragt.

Im Bereich Sport hat sich der Anteil im Jahr 2019 gegenüber 2011 verdoppelt.

Weil am Rhein beliebtester Ort

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«An welchem Ort sind Sie bei Ihrem letzten Besuch gewesen?» Auf diese Frage antworteten die meisten mit «Weil am Rhein» (27%).

In Lörrach waren 18%. Als weitere grenznahe Orte werden noch Grenzach-Wyhlen mit 5% und St. Louis mit 4% genannt.

Die anderen angegebenen Ortschaften liegen im Landkreis Lörrach, im Elsass, in Freiburg oder noch weiter weg.

Häufiger als bei der alltäglichen Mobilität wird für Ausflüge ins Dreiland auf das Auto zurückgegriffen. 51% geben an, beim letzten Besuch im grenznahen Ausland, das Auto genommen zu haben.

Politische Aktivitäten im Dreiland weniger erwünscht

Trotz der ausgeprägten grenzüberschreitenden Mobilität ist den Befragten eine stärkere Zusammenarbeit im Dreiland deutlich weniger wichtig ist als in den Vorjahren.

Aktuell ist rund ein Fünftel der Befragten der Ansicht, dass es gut ist, wenn die Stadt Basel noch stärker mit den umliegenden Gemeinden in Deutschland und Frankreich zusammenwächst. 2005 waren es doppelt so viele.

Ähnlich verhält es sich mit der Aussage: «Basel soll sich aktiver als bisher um eine Zusammenarbeit mit den deutschen und französischen Nachbargemeinden bemühen». Hier stimmten 2005 43% voll zu, 2019 sind es noch 15%.

Und auch das Interesse, was jenseits der Grenze läuft, ist bei den Befragten 2019 deutlich geringer als in den Vorjahren.