Basler Index im April 2020

Die COVID-19-Pandemie hat die Preiserhebung im April deutlicher beeinflusst als noch im März (siehe untenstehende Information des Bundesamtes für Statistik). Der Basler Index ist im April 2020 gegenüber dem Vormonat um 0,4% auf 102,0 Punkte gesunken. Die Jahresteuerung, das heisst die Teuerung zwischen April 2019 und April 2020, beträgt damit -1,0%. Dies ist der stärkste Rückgang seit Januar 2016.

Die Grafik zeigt: Der Basler Index der Konsumentenpreise beträgt im April 2020 102,0 Punkte.

Im April wurde in Basel im Vergleich zum März gleich bei neun Hauptgruppen ein tieferes durchschnittliches Preisniveau gemessen, wobei der Preisrückgang beim Verkehr (-1,7%) aufgrund gesunkener Treibstoffpreise und Preissenkungen für die wenigen noch erhältlichen Flugtickets am markantesten ausgefallen ist. Deutlich zum allgemeinen Preisrückgang hat auch die Entwicklung der beiden Bereiche Freizeit und Kultur (-0,9%; Preisabschläge für Pauschalreisen) sowie Restaurants und Hotels (-0,8%; neu erhoben werden konnte aufgrund von COVID-19 nur ein Teil der Beherbergungstarife, nicht aber die Gastronomie) beigetragen. Der Preiszerfall am globalen Erdölmarkt machte sich auch bei der Gruppe Wohnen und Energie (-0,2%) bemerkbar; dort liegen die Heizölpreise verglichen mit März neu um 8,9% tiefer. Beim Hausrat und der laufenden Haushaltsführung (-0,8%) waren Ausverkaufspreise für Möbel zu beobachten (die Wasch- und Reinigungsmittel verteuerten sich hingegen), bei den Alkoholischen Getränken und dem Tabak (-0,5%) gingen Wein und Schaumwein billiger über die Basler Ladentische. Bei der Gesundheitspflege (-0,1%) wurden vereinzelt tiefere Medikamentenpreise registriert, bei den Sonstigen Waren und Dienstleistungen (-0,1%) günstigere Toilettenartikel und bei der Nachrichtenübermittlung (ebenfalls -0,1%) schliesslich gelegentlich Aktionspreise für Mobilfunktelefone.

Nur gerade zwei Hauptgruppen verzeichneten Preissteigerungen: Bei den Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (+0,7%) mussten die Konsumentinnen und Konsumenten für diverse Gemüsesorten wie Zucchetti, und Broccoli tiefer ins Portemonnaie greifen, und beim Bereich Bekleidung und Schuhe (+0,3%) wurden vermehrt reguläre Sortimentspreise für Damen- und Kinderbekleidung erhoben.

Der Landesindex erreichte im April den Stand von 101,3 Punkten (-0,4%) und weist eine Jahresteuerung von -1,1% auf.

 

Auszug aus den Informationen des Bundesamtes für Statistik gemäss Medienmitteilung Landesindex der Konsumentenpreise vom 5.5.2020:

[...] Die vom Bundesrat erlassenen Massnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen im Detailhandel beeinflusste zwangsläufig auch die Preiserhebung des Landesindexes der Konsumentenpreise. Im April liessen sich insgesamt mehr als 80% der in diesem Monat üblicherweise erhobenen Preise erfassen. In den Wirtschaftszweigen, deren Lokale weiterhin geöffnet waren oder ihr Sortiment auf dem Internet oder als Bestellservice weiterhin anboten, konnte die Preiserhebung durchgeführt werden. Bei geschlossenen Geschäften haben wir das Vorhandensein eines Online-Angebots geprüft und die Erhebung nach Möglichkeit im Webshop durchgeführt.

Trotz der insgesamt guten Abdeckung sind wir in einzelnen Sortimentsbereichen auf Schwierigkeiten gestossen. Während die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke, alkoholische Getränke und Tabak, Energie, Hausrat und laufende Haushaltführung, Gesundheitspflege, Verkehr, Nachrichtenübermittlung, Freizeit und Kultur sowie sonstige Waren und Dienstleistungen jeweils zu über 80% verfügbar waren, liessen sich für Bekleidung und Schuhe, Restaurants und Hotels nur zwischen 25 und 75% der üblichen Preise erfassen. [...]

Auch wenn die Anzahl der imputierten Preise deutlich höher als in normalen Zeiten ist und einzelne Konsumbereiche nur teilweise erfasst werden konnten, geben die LIK-Resultate die im April gemessene Preisentwicklung insgesamt in guter Qualität wider. [...]

 

Weiterführende Informationen

Rohdatensatz, Index-Tabellen, Teuerungsrechner und interaktive Index-Grafik

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