Leerwohnungsziffer 0,7%

Der Leerwohnungsbestand in Basel-Stadt hat innert Jahresfrist um 236 auf 782 Einheiten zugenommen. Die Leerwohnungsquote liegt nach 0,5% im Vorjahr jetzt bei 0,7%. Das ist weiterhin einer der tiefsten kantonalen Werte. Im städtischen Vergleich hingegen liegt Basel gleichauf mit anderen grösseren Städten und hebt sich vom tiefen Wert in Zürich ab.

Die Leerwohnungsquote beziffert den Anteil leerstehender – und auf dem Wohnungsmarkt per Stichtag 1. Juni erhältlicher – Wohnungen am gesamten Wohnungsbestand. Sie ist somit nicht zuletzt ein Indikator zur Verfügbarkeit von Wohnraum für zu- und umziehende Personen. Die Bevölkerungszahl steigt im Stadtkanton derzeit jährlich um rund 1000 Personen. Bei einer durchschnittlichen Belegung von zwei Personen pro Wohnung entspricht dies rechnerisch dem Bedarf von etwa 500 zusätzlichen Wohnungen pro Jahr. Um gut diesen Wert hat der Wohnungsbestand innert Jahresfrist zugenommen. Der leichte Anstieg der Leerstandsquote deutet, wenn auch auf vergleichsweise tiefem Niveau, auf ein Gleichgewicht zwischen Bautätigkeit und Bevölkerungswachstum hin; dies bei einer im zeitlichen Vergleich nach wie vor hohen Fluktuation von Mieterinnen und Mietern. Bei insgesamt leicht tieferen Zahlen im Bereich der Zu- und Wegzüge (13'700 bzw. 13'200 Personen) ist die Zahl jener Personen, die 2017 innerhalb des Kantons umgezogen sind, mit 19'600 weiterhin sehr hoch.
 

Leerstand nach Zimmerzahl

Dem Mittelwert von 0,7% entsprechen die Dreizimmerwohnungen. Höhere Quoten von jeweils 1,0% entfallen auf die kleineren Wohnungen mit einem bzw. zwei Zimmern. Tiefere Werte weisen die grösseren Wohnungen mit vier (0,5%) sowie mit fünf Zimmern bzw. mindestens sechs Zimmern (je 0,4%) auf. Wie im Vorjahr handelt es sich bei rund einem Viertel des Leerstands um Wohnungen, die in den vergangenen zwei Jahren renoviert wurden. Knapp 4% sind Neubauwohnungen der letzten zwei Jahre, deren Zuwachs vom Markt somit gut absorbiert wird. Die Leerstandsdauer ist im Allgemeinen gering: Gegen zwei Drittel der leerstehenden Wohnungen werden seit höchstens drei Monaten angeboten.
 

Leerwohnungsziffer im Vergleich

Im Kanton Basel-Landschaft wurden gegenüber dem Vorjahr 251 leerstehende Wohnungen mehr, nämlich insgesamt 1060 gezählt. Dies entspricht einem Anstieg der Leerwohnungsquote von 0,6% auf 0,8%. Der Zuwachs der Wohnbevölkerung wurde durch die Neubautätigkeit gut aufgefangen. Für die gesamte Nordwestschweiz, d.h. auch unter Berücksichtigung der Bezirke Laufenburg und Rheinfelden im Kanton Aargau sowie der Bezirke Thierstein und Dorneck im Kanton Solothurn ist aufgrund der zurzeit verfügbaren Zahlen mit einer geschätzten Leerstandsziffer von rund 1% zu rechnen.

Die gesamtschweizerische Leerstandsziffer 2018 liegt zurzeit noch nicht vor. Letztes Jahr betrug sie knapp 1,5% und dürfte aufgrund der bisher zugänglichen Kantonswerte weiter etwas zunehmen. Im städtischen Vergleich liegt die Quote der Stadt Basel mit 0,7% näher bei Lausanne (0,7%), Genf (0,6%) und Bern (0,5%) als bei Zürich (0,2%).
 

Leichter Rückgang beim Leerstand von Geschäftsräumlichkeiten

Gemäss der zeitgleich vom Schweizerischen Verband der Immobilienwirtschaft beider Basel (SVIT) durchgeführten Erhebung im Geschäftsbereich hat sich das Angebot an Geschäftsflächen in der Region nach dem letztjährigen Höchststand um gut 4% auf 343'000 m² verringert: um rund 2'000 m² im Stadt- und um rund 13'000 m² im Landkanton. Bei lediglich geringen Veränderungen im Stadtkanton resultiert der Rückgang in der Region somit in erster Linie aus einem etwas kleineren Angebot im Landkanton. Dort steht einer Abnahme an leerstehender Gewerbe- und Produktionsfläche eine Zunahme an Lagerfläche entgegen. Nach wie vor entfallen mit 107'000 m² gut 30% des gesamten Angebots auf den Stadt- und mit 236'000 m² gegen 70% auf den Landkanton.

Die Resultate basieren auf der Leerstandserhebung vom 1. Juni 2018. Diese wurde unter Leitung des Statistischen Amtes des Kantons Basel-Stadt bereits zum 24. Mal zusammen mit dem SVIT beider Basel (Geschäftsliegenschaften) und dem Statistischen Amt des Kantons Basel-Landschaft in den beiden Basel durchgeführt.

 

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